Kurzfassung: Die Mengen an Mikroplastik, die durch Erosion an den Rotorblättern in die Umwelt gelangen, sind verschwindend gering im Vergleich zu anderen Quellen wie beispielsweise dem Reifenabrieb von Autos. Aktuell liegen allerdings nur theoretische Berechnungen vor. Es besteht also nach wie vor Forschungsbedarf.

Als Mikroplastik werden Teilchen aus Kunststoff bezeichnet, die im Durchmesser kleiner als fünf
Millimeter sind. Bei Windenergieanlagen können Partikel durch Erosion an den Rotorblättern, die durch Wind und Wetter erheblichen Umweltauswirkungen ausgesetzt sind, in die Umwelt gelangen. Eine genaue systematische Untersuchung darüber, wie viel Mikroplastik in die Umgebung gelangt, gibt es zum aktuellen Stand noch nicht. Der Umfang des Abtrags ist aufgrund der verschiedenen Beschichtungen sehr unterschiedlich und kann nur grob geschätzt werden. In Modellrechnungen wurde ein Worst-Case-Szenario genutzt, das sich einfach rechnen lässt: Bei diesem erfolgt ein maximaler Abtrag auf einer Fläche von ca. 10m2 pro Rotorblatt, woraus sich als obere Grenze ein Materialabtrag von maximal 1.395 t/a für alle rund 31.000 Windenergieanlagen in Deutschland abschätzen lässt.[1]

Auch interessant:

Mikroplastik, entstanden durch Abrieb während der Nutzung, hat verschiedenste Quellen in Deutschland. Die Grafik anbei bildet den Abrieb je Nutzung in Tonnen pro Jahr ab.

Abbildung 5: Vergleich der Abriebsmengen von Mikroplastik verschiedener Herkunft (eigene Darstellung, Daten: Fraunhofer-Institut, 2018)

Zusatz Carbonfasern:

Zum Thema Faserverbundstoffe haben die Autoren der Seite energiewende.eu die folgenden Fakten zusammengetragen:

„Flügel von Windenergieanlagen bestehen zu einem großen Teil aus Faserverbundstoffen, d.h. in Epoxidharz getränkte Glas- oder Carbonfasern (GFK bzw. CFK). Zum Schutz gegen die Erosion sind die vorderen Flügelkanten allerdings mit Folien und Lacken beschichtet. Stäube entstehen vor allem beim Zersägen oder beim Verbrennen, d.h. beim Recycling oder bei Unfällen, und nicht während des laufenden Betriebs“.[1]

Weiterführende Informationen:

Wissenschaftlicher Dienst der Bundesregierung, (2020). Kurzinformation zu einem Einzelaspekt der Erosion von Rotorenblättern von Windrädern


[1] https://energiewende.eu/windkraft-abrieb/


[1] https://www.bundestag.de/resource/blob/817020/27cf214cfbeaac330d3b731cbbd8610b/WD-8-077-20-pdf-data.pdf

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